Auf der sechsten Global Conference on Economic Geography (GCEG), die Anfang Juni in Dublin stattfand, war die Wirtschaftsgeographie Hannover mit sieben Vorträgen vertreten. Louis Knüpling zeigte in seinem Vortrag, dass technologischer Wandel in Regionen durch Forschungszusammenarbeit mit Erfindern aus anderen Regionen entsteht. Es zeigt sich, dass es nicht interregionale Zusammenarbeit per se, sondern der Zugang zu spezifischem Wissen ist, der Wandel fördert. Dr. Kerstin Schäfer organisierte gemeinsam mit Prof. David Rigby zwei Special Sessions zum Thema „Global Knowledge Flows, R&D and Multilocational Firms". Dabei präsentierte sie ein gemeinsames Projekt mit Prof. Riccardo Crescenzi zum Thema "Disconnected research and development: The (temporary) spatial patterns of innovation", in dem sie zeigte, dass sich anhand eines patentbasierten Indikators auf Technologieklassen-Ebene die Wissensaneignungsstrategie der Forschungs- und Entwicklungsinternationalisierung multinationaler Unternehmen ablesen lässt.
Als Auftakt zum dritten Konferenztag präsentierte Sebastian Losacker vorläufige Ergebnisse seiner Forschung zur Diffusion von grünen Technologien in peripheren Regionen Chinas. Seine Ergebnisse deuten darauf hin, dass periphere Regionen die lokale Nachfrage nach grünen Technologien häufig nicht eigenständig bedienen können und auf Technologietransfer angewiesen sind. In einer darauffolgenden Session („Geographies of Knowledge Production and Knowledge Flow“) hat Lennart Schott die Ergebnisse eines gemeinsam mit Kerstin Schäfer erarbeiteten Artikels vorgestellt. Neben der ökonomischen und strategischen Bedeutung der internationalen Standardisierung für China, wurde in seinem Vortrag insbesondere auch die Rolle sowie die Zugangs- und Einflussmöglichkeiten chinesischer Latecomer in der internationalen IKT-Standardisierung beleuchtet. In der Session „Understanding the connection between science and innovation” zeigte Florian Schneider, welchen Einfluss die Art des zu transferierenden Wissens sowie die Motivation und Fähigkeiten des Wissensgebers und des Wissensempfängers auf das Eintreten eines universitären Wissenstransfers haben. Selbst ein Ausbleiben kann zu Lerneffekten in der Region führen, die einen Wissenstransfer in der Zukunft begünstigen. Chris Brück stellte im Rahmen seines Vortrags „AI Clusters for Environmental Protection: China’s Green and Digital Transformation“ sein Forschungsvorhaben im Projekt ChiKUBIG vor. In dem Vortrag thematisiert er den chinaspezifischen Ansatz, künstliche Intelligenz für Umweltinnovationen zu nutzen und befasst sich mit der Frage wie diese Verbindung digitaler und grüner Technologien in Großforschungsclustern in China organisiert wird. Prof. Ingo Liefner organisierte zwei Special Sessions zu den Themen „Eco-Innovations and Sustainability Transitions in Agricultural Production in the Global South” und „Asian Approaches to Environmental Innovation and Sustainability Transitions, Organizer and Presenter”. Dabei hielt er eine Präsentation zum Thema „A Comparative View on Asian Approaches to Environmental Innovation“.