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Publikation stellt neuen Indikator zur Messung des regionalen Digital Divides in Deutschland vor

Publikation stellt neuen Indikator zur Messung des regionalen Digital Divides in Deutschland vor

© L. Häfner, 2023

Gemeinsam mit Anita Thonipara und Till Proeger von der Uni Göttingen beleuchten Rolf Sternberg und Lukas Haefner neue Aspekte des Digital Divides zwischen ländlichen und städtischen Regionen in Deutschland. Das Paper „Digital divide, craft firms’ websites and urban-rural disparities—empirical evidence from a web-scraping approach“ widmet sich der Frage, wie verbreitet digitale Technologien in Unternehmen sind und wie regionale Unterschiede in der Nutzungsintensität erklärt werden können.

Mithilfe eines Web-Scraping Verfahrens können die Autor*innen Daten der Gelben Seiten zur Verbreitung einfacher digitaler Anwendungen in etwa 345.000 kleinen Unternehmen in Deutschland nutzbar machen. Aus den gewonnenen Daten entwickeln sie einen neuen Indikator zur Messung des Digitalisierungsgrades auf Kreisebene. Die Analyse zeigt, dass Unternehmen in städtischen Regionen fast doppelt so häufig eine Website betreiben wie Unternehmen in ländlichen Regionen. Dies wird als deutliches Zeichen eines Digital Divides zwischen ländlichen und städtischen Regionen interpretiert. Auf Kreisebene weist eine hohe Bevölkerungsdichte, ein niedriges Durchschnittsalter und ein hohes Bildungsniveau einen positiven und signifikanten Zusammenhang mit der Wahrscheinlichkeit auf, dass ein Unternehmen eine Website betreibt. Keine regionalen Unterschiede finden sich jedoch bei der Aktualität der Website und der Verbreitung von Social Media in den Unternehmen.

https://doi.org/10.1007/s10037-022-00170-5