Diese Frage beantworten Louis Knüpling (Universität Utrecht), Rolf Sternberg sowie Anne Otto und in einem kürzlich im Cambridge Journal of Regions, Economy and Society publizierten Artikel. Sie untersuchen dabei insbesondere den Einfluss der COVID19-Pandemie und der durch sie beförderten Digitalisierung. Die COVID-19-Pandemie hat eine veritable Wirtschaftskrise (mit)ausgelöst und die wirtschaftlichen Disparitäten zwischen subnationalen Regionen verstärkt. Der Katalysatoreffekt, den die Pandemie auf die Digitalisierung hatte, könnte jedoch das traditionelle Muster der Binnenwanderung zugunsten ländlicher Gebiete verändern. Anhand von zeitsensitiven amtlichen Daten erklären die AutorInnen die Veränderungen der Nettowanderungsraten deutscher Landkreise aus wirtschaftsgeographischer Sicht. Sie zeigen, dass ländliche Regionen seit Beginn der Pandemie stärker von der Migration profitiert haben. Insbesondere jüngere und hochqualifizierte Personen ziehen verstärkt in ländliche Gebiete. Dies bestätigt, dass ländliche Regionen von zunehmendem Remote Working profitieren können, aber diese Effekte unterscheiden sich je nach Regionstyp und individuellem Qualifikationsniveau.
Knuepling, L.; Sternberg, R; Otto, A. (2025): Rural areas as winners of COVID-19, digitalization and remote working? Empirical evidence from recent internal migration in Germany. Cambridge Journal of Regions, Economy and Society 18(1), 227–248. DOI: 10.1093/cjres/rsae033