ReDiCOV - Regionale Unterschiede der ökonomischen Effekte des Covid-19 Ausbruchs: Homeoffice und die Rolle der Digitalisierung
Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt vieler Menschen auch in Deutschland substanziell verändert. Viele öffentliche und private Arbeitgeber haben ihren Beschäftigten ermöglicht, von zuhause zu arbeiten. Die Voraussetzungen für ein funktionierendes Homeoffice unterscheiden jedoch aus verschiedenen Gründen teils erheblich. Neben privaten, familiären Gründen, sind vor allem die Art der Tätigkeit und die Verfügbarkeit zuverlässigen und schnellen Internets wesentliche Kriterien, um erfolgreich von zuhause zu arbeiten. So wirkt die Pandemie möglicherweise als Beschleuniger des sogenannten „Digital Divide“ – der starken Disparitäten zwischen urbanen und ländlichen Räumen hinsichtlich digitaler Infrastruktur und digitaler Kompetenzen.
In dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt „ReDiCOV“ wird es daher darum gehen, die unterschiedlichen Effekte der Corona-Pandemie auf regionale Arbeitsmärkte zu untersuchen. Dabei wird zunächst untersucht, ob sich die Pandemie auf bestehende regionale Disparitäten ausgewirkt hat. Als nächstes werden mögliche Gründe hierfür im Zugang zu digitaler Infrastruktur, digitalen Kompetenzen und der daraus resultierenden Eignung von Beschäftigungen für Homeoffice analysiert.
Übergeordnet erhoffen sich die beteiligten Erkenntnisse darüber, wie die Digitalisierung der Arbeitswelt bestehende räumliche Strukturen von Wohn- und Arbeitsorten verändern kann.
Das Projekt wird am Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie von Rolf Sternberg und Louis Knüpling bearbeitet und findet in Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim statt. Das ZEW ergänzt die bestehenden Kompetenzen des Instituts für Wirtschafts- und Kulturgeographie durch seine fundierten Kenntnisse in der Arbeitsmarktforschung.