Innovationen sind als eine der Triebfedern ökonomischen Wachstums von zentraler wirtschaftspolitischer Bedeutung. Die Erfassung der Lernprozesse, welche allen Innovationen zugrunde liegen, sind in der Innovationsforschung schon lange eine drängende, aber hohe Herausforderung, da Lernen in vielfältigen Kontexten stattfinden kann. Insbesondere in strukturschwachen peripheren Regionen bringen kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) Innovationen durch eher informelle Formen des Lernens hervor. Diese sind von dem sogenannten Doing-Using-Interacting-Innovationsmodus geprägt. In der aktuellen Innovationsforschung erfassen hingegen die etablierten Messmodelle meist nur Aktivitäten in Bezug auf den formellen Science-Technology-Innovation- (STI)- Modus. Auch die deutsche Forschungs- und Innovationspolitik fokussiert sich ebenfalls primär darauf, den (STI)-Modus in der Wirtschaft zu stärken.
Das Ziel des Forschungsprojekts DUI.REG ist es, die aus dem Vorgängerprojekt InDUI entstandenen neu entwickelten Indikatoren für die Messung von informeller Innovationskraft in 12 Untersuchungsregionen anzuwenden. Somit soll der informelle DUI-Innovationsmodus systematisch erfasst werden können, um innovationspolitischen Entscheidungsträgern eine breitere empirische Grundlage zu verschaffen. Das Forschungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Projektlaufzeit von 2022 bis 2025 gefördert. In ihm arbeiten, unter der Leitung von Prof. Dr. Sternberg, Anne-Sophie Kagel (M.A.) und Christoph Friedrich (M.A.) von dem Fachgebiet Wirtschaftsgeographie der Leibniz Universität Hannover. Partner in dem Verbundprojekt sind daneben der Lehrstuhl für Mikroökonomik an der Universität Jena unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Cantner, die Professur für Wirtschaftspolitik und Mittelstandsforschung der Universität Göttingen unter der Leitung von Prof. Dr. Kilian Bizer sowie das Volkswirtschaftliche Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen (ifh Göttingen) unter der Leitung von Dr. Jörg Thomä.
Das Projektteam von der Universität Hannover wird die Erhebungsergebnisse qualitativ kontextualisieren, um den Einfluss regionaler Lernprozesse, Bedingungen und Entwicklungspfade zu beleuchten. Ziel des Teilprojektes ist es, hervorzuheben, wie die KMUs in den Untersuchungsregionen ihr jeweiliges Umfeld bezüglich der Innovationsbedingungen wahrnehmen.