In dem im Oktober 2022 (online first) bei Research Policy veröffentlichten Artikel „Acceptance of Chinese latecomers' technological contributions in international ICT standardization — The role of origin, experience and collaboration” untersuchen Lennart Schott und Kerstin J. Schäfer anhand von Daten des Third Generation Partnership Projects (3GPP) den Herkunftslandeffekt sowie Faktoren wie Erfahrung und Zusammenarbeit für erfolgreiche Beiträge chinesischer Organisationen zu internationalen Technologiestandards. Mithilfe einer binären logistischen Regressionsanalyse können die Autor*innen zeigen, dass Beiträge von chinesischen Latecomern mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit akzeptiert werden als Beiträge von etablierteren Akteuren aus Industrieländern. Darüber hinaus deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Erfahrung eng mit dem Erfolg in der internationalen IKT-Normung zusammenhängt, aber nicht durch die nationale Herkunft moderiert wird. Chinesische Latecomer sind somit möglicherweise nicht in der Lage aufzuholen, wenn sie sich im gleichen Tempo wie ihre etablierten Wettbewerber bewegen und müssen einen Weg finden, um umfangreiche Entwicklungsschritte zu überspringen und ihre Beteiligung sowie ihren Einfluss zu stärken. Eine Möglichkeit dazu könnten strategische Kollaborationen sein, denn die Ergebnisse deuten darauf hin, dass chinesische Unternehmen mehr von der Zusammenarbeit mit Unternehmen aus etablierteren Regionen profitieren als umgekehrt.
Schott, L.; Schaefer, K. J. (2023): Acceptance of Chinese latecomers' technological contributions in international ICT standardization — The role of origin, experience and collaboration. Research Policy 51(1), 104656. DOI: 10.1016/j.respol.2022.104656