Im Juni/Juli war die Abt. Wirtschaftsgeographie auf vier internationalen Konferenzen vertreten.
Anlässlich des 22. Uddevalla Symposiums am Gran Sasso Sience Institute (GSSI) in L'Aquila, Italien stellten Tatjana Bennat und Rolf Sternberg in zwei Paper-Sessions sowie einem Keynote-Vortrag die Ergebnisse ihrer aktuellen Forschung vor. Im ersten Vortrag zeigte Tatjana Bennat in einem gemeinsam mit Rolf Sternberg entwickelten Paper, welche praktischen Barrieren zwischen dem Austausch von unterschiedlichen Arten von Wissen bestehen. Ein Kernergebnis ist, dass diese Barrieren nicht nur aufgrund von kognitiver, institutioneller oder organisationaler Distanz bestehen, sondern auch praktische Hürden, wie Finanzierung, Motivation oder erwartetes Outcome eine entscheidende Rolle spielen. Im zweiten Vortrag präsentierte Tatjana Bennat in einem gemeinsam mit Harm Alhusen (Universität Göttingen) entwickelten Paper Mechanismen, die von DUI-Unternehmen genutzt werden, um wissenschaftliches Wissen und Kompetenzen für ihre Innovationstätigkeiten zu nutzen. Ein Kernergebnis ist, dass dabei regionale Akteure wie zum Beispiel Innovationsberater eine entschiedene Rolle einnehmen. Ebenfalls zeigte sich, dass eine Erhöhung des Technologietransfers nur sinnvoll ist bei einer gleichzeitigen Verbesserung der (wissenschaftlichen) Fähigkeiten in KMUs. Rolf Sternberg sprach in seiner Keynote Speech über "Entrepreneurship and Geography - some thoughts about a complex relationship". Er skizzierte den Forschungsstand zur interdependenten Beziehung zwischen räumlichen Aspekten und Entrepreneurshipaktivitäten, erläuterte die politischen Implikationen dieser Beziehung und formulierte abschließend eine Forschungsagenda.
Sebastian Losacker präsentierte auf der jährlichen Konferenz der Regional Studies Association (RSA Annual Conference) in Santiago de Compostela die Ergebnisse eines Forschungsartikels mit Ingo Liefner. Im Vortrag „Innovation in China: Does ‚indigenous’ mean closed?“analysierte er die Charakteristiken offener und geschlossener Innovationsprozesse in chinesischen Maschinenbauunternehmen vor dem Hintergrund räumlicher Nähe, Guanxi (Vertrauen) sowie DUI- vs. STI-modi.
Kerstin J. Schäfer nahm an der Jahreskonferenz der Academy of International Business (AIB) in Kopenhagen teil. Dabei stellte sie ihr Promotionsvorhaben "Competitiveness through R&D internationalization - Patent data-based studies on a latecomer in the telecommunications industry" im Rahmen des Doctoral Consortium vor. Desweiteren präsentierte sie ihr Paper "Beyond "learning-by-hiring" - The role of offshore experts in latecomer catching up", bei dem es um Huaweis Etablierung als globaler Player in der internationalen Telekommunikationsindustrie geht, in einem interaktiven Vortrag.
Rolf Sternberg nahm Anfang Juli am Symposium "Temporal Dynamics in Entrepreneurial Ecosystems" in Schloss Herrenhausen/Hannover teil. Diese internationale Veranstaltung nutzte innovative Vortragsformate (u.a. pitch-sessions und break-out sessions) und lotete unter Beteiligung namhafter Entrepreneurship-Forscher wie Maryann Feldman (Chapel Hill), Erik Stam (Utrecht) und Ben Spigel (Edingburgh) zukünftige Forschungspotentiale im hochaktuellen Themenbereich der regionalen Entrepreneurial Eco Systems aus. Rolf Sternberg stellte in seinem Vortrag " Potentials of Interdisciplinary Perspectives on Entrepreneurial Ecosystems" insbesondere seine Ideen zu den Kooperationspotenzialen verschiedener sozialwissenschaftlichen Disziplinen in diesem Themenfeld vor.