In einem gemeinsam mit Tom Broekel (University of Stavanger) und Burcu Özgun (Middle East Technical University, Ankara) geschriebenen Paper liefern Rolf Sternberg und sein Doktorand Johannes von Bloh einen explorativen Beitrag zur Nutzung von Big Data in der Gründungsforschung. Sie verwenden einen neu entwickelten Datensatz, aufbauend auf Daten der deutschen Presseagentur (dpa), um die Beziehung zwischen in Nachrichten (z.B. Pressemeldungen) dokumentierten Gründungsthemen und tatsächlichen regionalen Gründungsaktivitäten zu untersuchen. Das Paper wurde kürzlich in Small Business Economics (SBE) publiziert. Die Autoren nutzen eine Sentimentanalyse, um den Einfluss auf gründungsrelevante Pressemitteilungen zu analysieren. Die Ergebnisse sind gemischt, was die erwähnte Beziehung anbelangt, bezogen auf die Ebene der 96 deutschen Raumordungsregionen. Insgesamt muss nach aktuellem Stand der Forschung die These einer starken Beziehung zwischen realen Gründungsaktivitäten und dier Häufigkeit der Berichte über sie abgelehnt werden. Allerdings zeigen die empirischen Befunde, dass es großesPotential für derartige, auf Big Data - Quellen basierende Studien in der zukünftigen Forschung gibt. Aus dieser Warte versteht sich das Paper als Pionierarbeit für die Big Data-Nutzung in der regionalen, empirischen Gründungsforschung, für die das Paper zahlreiche Analyseoptionen offeriert.
von Bloh, J.; Broekel, T.; Özgun, B.; Sternberg, R. (2020): New(s) data for Entrepreneurship Research? An innovative approach to use big data on media coverage. Small Business Economics 55(3), 673-694. DOI: 10.1007/s11187-019-00209-x