Während die Entstehung frugaler Innovationen im Allgemeinen vor allem aus der Perspektive von Schwellen- und Entwicklungsländern betrachtet wird, bleibt die Entstehung von Produkten mit frugalen Eigenschaften in Industrialisierten Ländern unbeachtet. In der neuen Publikation untersuchen Dr. Julian Barnikol und Prof. Dr. Ingo Liefner diesen Zusammenhang am Beispiel des verarbeitenden Gewerbes in Niedersachsen und Hessen. Dazu entwickeln sie ein neues Messkonzept zur Bestimmung von frugalen Produkteigenschaften und untersuchen der Verbindung mit unterschiedlichen Eigenschaften der beobachteten Unternehmen.
Die Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die Anwendung bestimmter frugaler Design Ansätzen die Attraktivität auf bestimmten Märkten beeinträchtigt. Gleichzeitig können diese in anderen Märkten einen strategischen Vorteil nach sich ziehen. Dem zufolge kann die Anwendung frugaler Designprinzipien bei sinnvoller strategischer Einbettung die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen auch industrialisierter Länder erhöhen. Der Artikel ist in Technological Forecasting and Social Change erschienen und ist frei zugänglich.
Barnikol, J.; Liefner, I. (2024): Serving society at large. Operationalization and evidence of (advanced) frugal innovation in industrialized economies. Technological Forecasting and Social Change, 204, 123444, DOI: 10.1016/j.techfore.2024.123444
