Christian Hundt und Lennart Grün erforschen in ihrem neuen Artikel „Resilience and specialization – How German regions weathered the Great Recession” die ökonomische Entwicklung deutscher Raumordnungsregionen während und nach der Großen Rezession von 2008/2009. Mit Hilfe eines explorativ-deskriptiven Ansatzes untersuchen die Autoren mögliche Zusammenhänge zwischen regionaler Wirtschaftsstruktur und regionalem Wachstum zwischen 2007 und 2017. Die Ergebnisse zeigen, dass Regionen mit hoher Spezialisierung, hohem Industrieanteil und starker Exportausrichtung von der Rezession besonders stark betroffen waren, sich anschließend aber auch besonders schnell wieder erholten. Die rasche Erholung dieser Regionen führte dazu, dass sie insbesondere gegenüber großstädtischen Regionen, die sowohl unter hoher Anfälligkeit als auch schwacher Erholung litten, hinsichtlich des BIP pro Kopf in den Krisenjahren sprunghaft aufholen konnten. So besehen führte die Krise dazu, dass ökonomische Disparitäten zwischen resilienten und weniger resilienten Regionen tendenziell abgenommen haben. Ein weiteres Ergebnis ist, dass sich die regionalen Wirtschaftsstrukturen trotz der Stärke der rezessiven Schocks weder während noch nach der Krise grundlegend gewandelt haben. Die vielschichtigen Gründe dafür werden ausführlich in dem Artikel diskutiert. Der Artikel wird in der Zeitschrift „ZFW - Advances in Economic Geography“ (ehemals „Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie“) veröffentlicht und ist bereits online verfügbar.
Hundt, C.; Grün, L. (2022): Resilience and specialization – How German regions weathered the Great Recession. In: ZFW – Advances in Economic Geography, online first. DOI: 10.1515/zfw-2021-0014