Dr. Kerstin J Schaefer hat auf dem diesjährigen Treffen des Arbeitskreis Mobilität und Verkehr der Deutschen Gesellschaft für Geographie an der LMU München eine Keynote zu einem Projekt zum Thema (Im)mobilität und Corona gehalten, an dem sie gemeinsam mit Dr. Leonie Tuitjer gearbeitet hat. Die Untersuchung anhand der Region Hannover zeigt, dass vor allem das Stadtumland am stärksten von der Mobilitätsreduktion während COVID betroffen war, dass Frauen stärkere Gesundheitsbedenken bei der ÖPNV-Nutzung angeben und dass die Immobilität während der Pandemie Bürde aber auch Privileg für manche soziale Gruppen sein kann.
Außerdem stellte sie ihre aktuelle Arbeit zum Projekt „Digital Access to Mobility“ vor. In dem Vortrag ging es um das Exklusionspotential, das ÖPNV-Apps haben. Anhand einer Kategorisierung deutscher ÖPNV-Apps anhand von 5 App-Funktionen zeigte sie, dass Ticket- und rein digitale Buchungsoptionen das höchste Potential für die Exklusion von Personen mit begrenztem digitalen Zugang haben. Zudem zeigten erste Ergebnisse aus den Interviews mit Verkehrsplaner*innen, dass vor allem diverse Perspektiven auf das Thema "Wem nutzen ÖPNV-Apps" fehlen und digitale Angebote in einigen Bereichen durch ihr Kostensparpotential analoge Angebote sukzessive ablösen könnten.
Assoziierte Projekte:
- Mobilitätseinschränkungen, ÖPNV-Nutzung und Alternativen während der COVID-19 Pandemie: Sind wir alle gleichermaßen betroffen? - Ein Untersuchung in der Region Hannover
- Societal Transformation in a Digital Society – Raising Awareness for the Participation in a Sustainable and Inclusive Mobility Transition
Assoziierte Publikation:
- KJ Schaefer, L Tuitjer, M Levin-Keitel (2021): Transport disrupted–Substituting public transport by bike or car under Covid 19. Transportation Research Part A: Policy and Practice, 2021